Fruchtwasseruntersuchung oder Chorionzottenbiopsien (CZB) beim Rhesus negative Frauen
Die Blutgruppe der meisten Frauen ist Rhesus positive (Rh+ve). Wenn die Mutter Rhesus negativ (Rh-ve) ist und der Vater Rh+ve, kann auch der Fötus Rh+ve sein. In solchen Fällen kann etwas Blut des Fötus auf die Mutter übergehen und die Bildung von Antikörpern einleiten. Diese Antikörper können fötale Blutzellen zerstören. Normalerweise hat dies keine Konsequenzen, aber in manchen Fällen kann es zur Blutarmut oder sogar zum Tod des Fötus kommen.
Um der Bildung von Antikörpern bei Frauen vorzubeugen, bekommen Rh+ve Frauen ein Medikament namens Anti-D sobald der Verdacht besteht, dass fötale Blutzellen in ihren Blutkreislauf geraten sind. Dies kann während der Austragung passieren, aber auch während medizinischen Eingriffen wie einer CZB oder Fruchtwasseruntersuchung in den früheren Phasen der Schwangerschaft.
Anti-D wird aus gespendetem Blut gewonnen. Die Produktion wird strengstens kontrolliert, um sicherzustellen, dass die Mutter unter keinen Umständen eine virale Infektion vom Spender bekommt. Das Risiko einer Infektion wird auf 1 in 10 Milliarden geschätzt. Spenderblut wird jedoch nicht explizit auf Rinderwahn getestet, aber das Blut für die Herstellung von Anti-D kommt aus Ländern außerhalb des Vereinigten Königreichs, wo diese Krankheit bislang kein Problem dargestellt hat.
Wenn Sie eine CZB oder Fruchtwasseruntersuchung planen und Rh-ve sind, besteht das Risiko Antikörper gegen RhD zu entwickeln. Wenn Sie wissen, dass Sie Rh-ve sind, bieten wir Ihnen an, Ihnen sofort nach der CZB oder Fruchtwasseruntersuchung Anti-D zu verabreichen. Wenn wir Ihre Blutgruppe nicht genau kennen, werden wir diese erst überprüfen und sie möglicherweise für die Verabreichung von Anti-D zurück in die Klinik schicken, wenn die Ergebnisse zeigen, dass sie Rh-ve sind. Anti-D sollte innerhalb von 72 Stunden ab dem Test verabreicht werden, um wirksam zu sein.
Da der RhD-Faktor vererbt wird, bedeutet dies, dass, wenn beide Eltern Rh-ve sind, its das Baby auch Rh-ve. In diesem Fall besteht kein Risiko, dass die Mutter nach der CZB oder Fruchtwasseruntersuchung sensibilisiert wird.
In vielen Fällen wird Anti-D verabreichen, wenn man sich des RhD-Status des Babys unsicher ist. Viele Studien haben gezeigt, dass Anti-D dem Kind im Unterleib in der Entwicklung nicht schadet. In solchen Fällen wird Anti-D angeboten, um die Risiken einer hämolytischen Krankheit beim Baby zu senken.